Informationen zur Sterilisation des Mannes
(minimal invasiv – in örtlicher Betäubung)
Die Sterilisation oder Vasektomie des Mannes stellt eine einfache und sichere Methode zur dauerhaften Empfängnisverhütung dar. Der Wunsch nach Kindern sollte abgeschlossen sein und auch in einer eventuellen neuen Partnerschaft nicht wieder entstehen, da sich der Eingriff nicht ohne weiteres rückgängig machen lässt. Die Entscheidung sollte möglichst in Übereinstimmung mit Ihrer Partnerin getroffen werden.
Operationsverfahren
In Rückenlage wird zur örtlichen Betäubung rechts und links am Hodensack ein Betäubungsmittel eingespritzt. Der Zugang zum Samenleiter erfolgt mit speziellen, feinen Instrumenten („Vasektomie ohne Skalpell“ = „non scalpel vasectomy“).
Aus den Samenleitern werden jeweils ca. 1,5 cm lange Teilstücke entfernt, so dass der Transport der Samenzellen dauerhaft unterbrochen wird. Die Operationszeit beträgt etwa 25 Minuten.
Komplikationen
Blutungen, Wundheilungsstörungen und Narbenschmerzen können in äußerst seltenen Fällen auftreten (Komplikationsrate 0,4%). Körperliche Ruhe am Tag der Operation und weitere Schonung in den folgenden Tagen tragen dazu bei, solche Komplikationen zu vermeiden. Leichte Missempfindungen in der Leistengegend bedürfen im Allgemeinen keiner Schmerzmitteleinnahme. Kleinere blaue Flecken kommen vor und sind ungefährlich. Manchmal kann sich am Samenleiter ein „Spermagranulom“ bilden, eine ca. kirschgroße Schwellung, die harmlos ist und sich oft von alleine zurückbildet. Zum Verhalten im Notfall wird ein Merkblatt ausgehändigt.
Die Vasektomie hat keinerlei nachteilige Folgen beim Sexualverkehr; beim Orgasmus kommt es weiterhin zum Abgang von Samenflüssigkeit, in der später keine Samenzellen mehr nachgewiesen werden können. Es treten keine Störungen im Hormonhaushalt oder an anderen Organen (Prostata, Hoden) auf.
Eine Zeugungsunfähigkeit oder Sterilität tritt meist erst nach 2-3 Monaten auf, so dass während dieser Zeit noch verhütet werden muss. 2 mikroskopische Untersuchungen ohne Nachweis von Samenzellen (ca. 6 und 12 Wochen nach der Vasektomie) sind zwingend erforderlich, bevor eine Aussage über das Vorliegen der Zeugungsunfähigkeit gemacht werden kann. Auch nach der Feststellung der Zeugungsunfähigkeit werden 2 weitere Untersuchungen nach ca. 6 Monaten und nochmals nach 2 Jahren empfohlen, um ein äußerst seltenes, späteres Zusammenfinden (Rekanalisation) der Samenleiterenden auszuschließen.
Operationsvorbereitung
- Die Schamhaare oberhalb des Penisansatzes und am Hodensack müssen komplett vom Patienten zuvor selbst zu Hause entfernt werden (Rasur)
- Bitte geben Sie unbedingt vor der Operation an, ob Sie zu Kreislaufschwäche neigen, bei ärztlichen Maßnahmen jemals einen Kreislaufkollaps erlitten haben, oder ob eine Blutgerinnungsstörung vorliegt
- Für die Heimfahrt ist eine Begleitperson erforderlich
- Die entfernten Samenleiterstücke können Ihnen auf Wunsch ausgehändigt werden
Kosten
Die Berechnung des Eingriffs erfolgt für alle Patienten seit 01.01.2004 nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ `96). Zusätzlich werden später mindestens 2 Untersuchungen der Samenflüssigkeit berechnet.